Freitag, 11. Dezember 2015

Zahl der ausländischen Söldner in Syrien auf 31 000 gestiegen


Das Al-Qosour-Stadtviertel in Homs am 8. Dezember 2015. Humanitäre Hilfe erreichte dieses von Terroristen gehaltene Viertel in Homs als Teil eines örtlichen Waffenstillstandes. (REUTERS/Omar Sanadiki)
Einar Schlereth
9. Dezember 2015


Josh Wood schrieb einen Artikel für 'The National', in dem er behauptet, dass die Zahl der ausländischen Söldner 2015 sich verdoppelt habe und auf 31 000 gestiegen sei. Ich finde, mit solchen Zahlen zu spielen, ist problematisch.

Erstens wird die Zahl schon im Text relativiert auf 27 000 bis 31 000. Im vergangenen Jahr seien es nur 12000 gewesen, was dann eher eine 3-fache Menge ergeben würde. Es seien von der Gesamtmenge 16 000 aus dem Nahen Osten und Nordafrika gekommen, 5000 aus Europa und 4700 aus Russland.

Das zeigt, dass die Söldner keine stehende Armee darstellen. Sie kommen aus aller Herren Länder und gehen auch wieder. Tausende wurden getötet und verwundet. Viele fliehen, weil sie sich nicht bewusst waren, auf was sie sich einließen. Sie alle müssen gegen neues Kanonenfutter ausgetauscht werden.

Da sie aus vielen Ländern kommen, gibt es zwangsläufig Kommunikations- und andere Probleme, weshalb sie auch meist nach Land und Religionszugehörigkeit geordnet sind, was zu den unzähligen verschiedenen Terrorgruppen geführt hat.

Da sie alle Guerilla-Taktiken anwenden, ist es für die syrischen Sicherheitskräfte ein fast übermenschlicher Job, sie ausfindig zu machen, zumal ihre Bewegungen von den US-Satelliten genau verfolgt werden und die Ergebnisse an die Terrorgruppen weitergegeben werden, was denen sehr gute Möglichkeiten gibt, die Streitkräfte in Fallen zu locken oder zu verschwinden und sich woanders festzusetzen. Mitten in Wohngebieten etwa, an viel besuchten Plätzen wie Märkten, Bahn- und Busstationen, wo sie die Mensche als Schutzschild benutzen können.

Der wichtigste Punkt der US-Aufklärung besteht aber darin, die Logistik für diese durcheinander gewürfelten Terror-Gruppen zu koordinieren. Man bedenke nur, welche Unmengen an Material – an Fahrzeugen, Panzern, Geschützen, Gewehren, Munition, Granaten, Kleidung, Schuhen etc. – bereits von der russischen Luftwaffe zerstört worden sind. Und das ist immer noch erst die Spitze des Eisberges. All das musste möglichst unbemerkt in das Land geschafft werden, was diese meist ungebildeten, primitiven Terroristen unmöglich allein bewältigen konnten. Schon daran erkennt man, dass dies nur von einer Großmacht mit unbeschränkten Mitteln und Geldern (meist das der anderen, der Saudis, Kataris, Golfstaaten-Scheichs) geleistet werden. Obendrein hatten die USA ja noch willige Helfer wie die Türkei, Jordanien und vor allem Israel.

Die Menge der eingesickerten Terroristen in dem über vier-jährigen Krieg, die nicht nur aus Kämpfern bestehen, sondern auch aus einem erheblichen Tross (an Kulis, Köchen, Ärzten, Krankenschwestern, Fahrern, Handwerkern, Reparateuren etc.) muss also erheblich höher sein. Daher halte ich Schätzungen von 50– 60 000 für wahrscheinlicher.

Und bevor nicht all das bewaffnete Terroristen-Gesindel wirklich vernichtet worden ist, kann nicht an eine friedliche Lösung gedacht werden. Zumal, wenn eine Seite, die USA, friedliche, aber schwer bewaffnete Teile der „Opposition“ im Lande beibehalten will. Bislang haben sich sowohl Assad als auch Putin dieser 'Lösung' entschieden widersetzt. Und jetzt wehrt sich das Imperium mit Händen und Füßen dagegen, dass die UNO und Russland der Terror-Finanzierung ein Ende machen wollen. All das macht es schwer, einer Lösung näher zu kommen.


1 Kommentar:

  1. Ich denke das sich einiges bewegt...zwei Dinge müssen vollbracht werden bzw. ist man auf dem Weg..a) die Grenzen müssen dicht gemacht werden d.h. die RF/SSA müssen alles was auf syrischer Seite sich befindet eleminieren und dann dicht machen...b)die Öltransporte müssen ausgelöscht werden...daran arbeitet man...die VS Regierung setzt hier Erdogan unter Druck, da die RF das ganze vor die UN bringt...das wäre ein immenser Gesichtsverlsut für die VSA...wenn diese beiden Pkt. der Erledigung entgegensehen, klären sich die Söldnerthemen zwar nicht sofort aber gehen eminend zurück...wenn dazu die SAA ihren Luftraum mit Hilfe der S300 sauber bekommt ist ein Pkt. 3 dazugekommen...es ist mühsam alles in so kurzer Zeit zu klären was in Jahren herangewachsen ist..aber bis zur VS Präsidentenwahl dürfte das meiste geklärt sein....

    AntwortenLöschen