Dienstag, 22. Dezember 2015

Putins Pressekonferenz – konkurrenzlos im Westen


Diesen Beitrag habe ich vor allem deswegen aufgelegt, dass die Menschen lesen können, was Putin wirklich gesagt hat - was nicht heißt, dass ich mit allem einverstanden bin. Außerdem denke ich, dass er seine Meinung sagt, ohne zu lügen und zu beschönigen. In Bezug auf Syrien und die USA sagt er sie allerdings nicht, denn er weiß natürlich, dass die USA lügt, aber er hält fest, was Kerry gesagt hat, damit er ihn besser der Lüge überführen kann, wenn die USA das Gegenteil tut.

Stefan Lindgren

21.Dezember 2015

Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth

Pressekonferenz am 17. Dezember mit 1400 Journalisten

Präsident Putins Pressekonferenz am 17. Dezember wurde wie gewöhnlich von fast allen russischen Medien direkt gesendet. Dieses Mal dauerte das Gespräch mit einheimischen und ausländischen Journalisten gute drei Stunden gegenüber vier im vorigen Jahr.
Wie üblich waren Putins Antworten voller Fakten über die Situation in Russland und die Welt sowie mit Kommentaren zu einer Reihe von umstrittenen Problemen in der russischen Gesellschaft.

Die Ökonomie

Wir berechneten unser Budget für das nächste Jahr auf Basis der optimistischen Zahl von 50 Dollar pro Ölfass. Aber wie steht der Preis jetzt? Bei 38 Dollar. Deshalb glaube ich, dass wir noch einmal neue Korrekturen anbringen müssen“, sagte Putin, meinte aber gleichzeitig, dass „die russische Ökonomie im großen und ganzen die Krise überwunden hat oder zumindest auf dem Gipfel angekommen ist.“
Das BNP ist im Jahr um 3.7 % gesunken. Am 7. Dezember hatte die Inflation seit Anfang des Jahres 12.3 % erreicht. Die Investitionen sind in den ersten 10 Monaten um 5.7 % gesunken.

Ab dem 2. Quartal haben wir Anzeichen einer ökonomischen Stabilisierung erkennen können … Im September-Oktober wuchs das BNP mit ca. 0.1-0.3 % verglichen mit dem vorangegangenen Monat. Das Volumen der Industrieproduktion beendete seinen Fall im Mai. Im September-Oktober hatten wir auch einen kleinen Zuwachs bei der Industrieproduktion – 0.1 – 0.2 %.
Im Fernen Osten wuchs jedoch die Industrieproduktion um 3.1 %. Die Landwirtschaft zeigt eine positive Dynamik mit einem Zuwachs von wenigstens 3 % … Das zweite Jahr in Folge überstieg unsere Getreideernte die 100 Millionen t Marke – dieses Jahr betrug sie 103.4 t. Ich möchte die Gelegenheit ergreifen, um noch einmal unseren Landarbeitern für ihren Einsatz zu danken.
Der Arbeitsmarkt ist stabil, mit einer Arbeitslosigkeit von ca. 5.6 % … Unsere Handelsbilanz ist auch nach wie vor positiv. Das gesamte Handelsvolumen ist niedriger, aber der Exportüberschuss liegt immer noch auf hohem Niveau mit ca. 126.3 Mrd. Dollar und unsere internationalen Reserven liegen bei 364.4 Mrd. Dollar eine kleine Verringerung, aber trotzdem eine gute Zahl.
Russlands Auslandsschuld ist um 13 % gesunken im Vergleich zu 2014. Auch der Kapitalabfluss ist bedeutend gesunken. Außerdem haben wir in drei Kvartalen einen Netto-Zufluss bemerkt.
Die Produktion von Erdöl, Kohle und Strom ist gestiegen. Mehr als 4.6 Gigawatt an neuer Produktionskapazität sind in Betrieb genommen worden … Das ist auch sehr wichtig, da es die steigende Kapazität in der Ökonomie insgesamt zeigt und ihre Energie-Sicherheit …
Trotz der komplizierten finanziellen und ökonomischen Situation fahren wir mit unserer verantwortungsbewussten Finanzpolitik fort. Der Budgetunterschuss betrug in den ersten 11 Monaten 957 Mrd. Rubel, ca. 2.8 – 2.9 % des BNP.
Wir haben unsere sozialen Versprechen eingehalten und sind Zeuge eines natürlichen Bevölkerungszuwachses. Das Durchschnittsalter nimmt in Russland zu. 2005 und 2006 betrug es knapp 65 Jahre, während die aktuelle Zahl 71.2 beträgt.
Ca. 6.5 Millionen russische Familien haben Mutterschaftsgeld erhalten in der gesamten Periode, seit das Programm anlief. Ich möchte daran erinnern, dass dieser Beitrag 2016 derselbe sein wird wie 2015 – nämlich 453000 Rubel (ca. 3660 €).
In den meisten Regionen ist die Situation für Vorschulen zu 97 % gelöst worden.

Regierungsumbildung?

Putin erhielt mehrere Fragen über seine Beurteilung der Politik der Zentralbank, aber auch diesmal „trug er den Streit nicht aus der Hütte“, wie das russische Sprichwort sagt, sondern stellte sich lojal hinter seine Untergebenen.
Wie Sie vielleicht wissen oder mit der Zeit gemerkt haben, pflege ich a) großen Wert auf Menschen zu legen und b) der Meinung zu sein, dass Ummöbliereungen oft, nicht immer, vermieden werden sollten und schädlich sein können. Falls jemand nicht seine Arbeitsaufgaben schafft, meine ich, dass ich einen Teil der Schuld und Verantwortung übernehmen muss. Aus dem Grund wird es keine Veränderungen geben, zumindest keine größeren Umbildungen.“

Die Türkei

Wir meinen, dass der Abschuss unseres Kampfflugzeuges nicht eine unfreundliche, sondern eine feindliche Handlung gewesen ist … Wäre es ein Unglück gewesen, wie wir später hörten, hätten sie sofort ans Telefon gehen müssen, um zu versuchen, die Sache zu klären. Stattdessen rannten sie sofort nach Brüssel und schrien: 'Hilfe, man kränkt uns!' …
Aber Putin sieht offenbar den türkischen Abschuss als die Spitze eines viel tieferen Konfliktes, der sich um die Einmischung der Türkei in Syrien dreht und den umfassenden Ölhandel mit der IS.
Wir fingen an, ihre Konvoys anzugreifen. Jetzt sehen wir, dass sie die in 5, 6, 10, 15 LKWs aufteilen, die bei Einbruch der Dunkelheit losfahren. Die Mehrheit fahren nach Irak durch das irakische Kurdistan. An einer Stelle dort – ich werde das Verteidigungsministerium bitten, das Bild zu zeigen – haben wir 11000 Tankfahrzeuge gesichtet. Unglaublich.“
Auf die Frage, ob die USA dabei hinter der Türkei stehen, sagte Putin, dass er es nicht wüsste. Aber er erinnerte daran, dass es in der US-Verwaltung eine Tradition der Zusammenarbeit mit Schurken gäbe:
Denkt dran, was Präsident Reagan über Somoza (in Nicaragua) sagte: 'Somoza ist vielleicht ein Schurke, aber er ist unser Schurke.'“
Auf ähnliche Weise,meinte Putin, teilt die USA die islamistischen Extremisten in 'ihre' und 'die der anderen' ein.
Die schleichende Islamisierung [in der Türkei], die Atatürk sich im Grabe umdrehen lässt, wirkt sich auch auf Russland aus. Wir wissen, dass es Soldaten aus dem Nord-Kaukasus in der Türkei gibt. Das haben wir unseren Partnern immer wieder gesagt … Aber diese Soldaten sind immer noch dort und bekommen Hilfe und ärztliche Betreuung. Sie werden durch Visum-
freie Reisen begünstigt und können mit türkischen Pässen auf russisches Territorium kommen und verschwinden. Dann müssen wir sie suchen im Kaukasus oder in uneren Millionen-Städten. Aus dem Grund werden wir eine Anzahl anderer Initiativen ergreifen, um unsere nationale Sicherheit zu schützen.“

Syrien

Wir unterstützen den Vorschlag der USA zur Syrien-Resolution im UN-Sicherheitsrat. Außenminister Kerrys Besuch in Moskau behandelte hauptsächlich dieser Resolution. Wir waren im großen und ganzen einer Meinung und ich glaube, dass die syrischen Beamten auch zustimmen werden. Es kann etwas geben,was ihnen nicht gefällt. Aber beim Versuch, einen blutigen Konflikt zu lösen, gibt es immer Spielraum für Kompromisse auf beiden Seiten.
Lassen Sie mich wiederholen, dass es keine andere Lösung für den Konflikt als eine politische gibt. Haben wir einen Plan? Ja, das haben wir … Wie seltsam es auch klingen mag, so stimmt er mit dem der USA überein bei der Zusammenarbeit einer neuen Verfassung, Mechanismen zu schaffen, um eine künftige Neuwahl zu kontrollieren, die Wahlen abzuhalten und das Resultat anzuerkennen.“
Auf die Frage, ob Russland in Syrien Basen haben will, antwortete Putin, dass die zufälligen Anlagen, die es in Tartus gibt, in zwei Tagen zusammengepackt werden können. Russland hat keinen Bedarf an permanenten Basen in Syrien.

Die Ukraine

Als Antwort zu einem ukrainischen Reporter, der Putins wiederholte Erklärungen, dass es keine russischen Truppen im Donbass gäbe, in Frage stellte, erklärte Putin:
Wir haben nie gesagt, dass es keine Leute dort (im Donbass) gibt, die an einer Lösung interessiert sind, aber das bedeutet nicht, dass es reguläre russische Truppen dort gibt. Beachten Sie den Unterschied!“
Über die Möglichkeit eines Gefangenen-Austausches sagte Putin, dass er mit Ukraines Präsident Poroschenko einig sei, der einen Austausch „alle gegen alle“ vorgeschlagen habe. Dann würden der gefangene Terroristen-Filmer Oleg Sentsow und die vermutliche Meuchelmörderin (an zwei russischen Journalisten) Natalja Sawtschenko auch freigelassen werden.
Aber das Hindernis besteht darin, dass Kiew meint, dass eine Anzahl von Personen im Gefängnis „gewöhnliche Kriminelle“ seien, die für einen Austausch nicht in Frage kämen.
Ich sage Ihnen aufrichtig, dass wir nicht daran interessiert sind, den Konflikt zu verschärfen. Im Gegenteil sind wir interessiert, dies so bald wie möglich zu lösen, aber nicht durch physische Vernichtung von Menschen in der südöstlichen Ukraine. Im übrigen, schaut euch die Resultate der Kommunalwahlen und das Stimmen-Verhältnis an. In beinahe allen Regionen – neun oder zehn, glaube ich – kam der 'Oppositionsblock' [der russisch als zweite Staatssprache in der Ukraine fordert. SL] auf den ersten oder zweiten Platz. Selbst in den Teilen des Donbass, der unter ukrainischer Verwaltung steht, in der Luganskregion stimmten 43 % für die Opposition. Sieht das die Verwaltung in Kiew nicht?“

Über das Minsk-Abkommen

Die EU hat in dieser Woche die Sanktionen gegen Russland um ein halbes Jahr verlängert, mit der Begründung, dass Russland „nicht das Minsk-Abkommen erfüllt habe“.
Das haben wir hundertmal gehört, dass Russland das Minsk-Abkommen erfüllen soll. Und das genau wollen wir ja! Lasst uns die Bestimmungen anschauen. Erstens – Veränderungen in der Verfassung einführen und sie mit dem Donbass auf permanenter Basis abstimmen. Haben sie das gemacht? Man hat die sogenannten Übergangsbestimmungen verändert oder? Das Gesetz über den besonderen Status wurde hineingesetzt. 'Auf permanenter Basis?' frage ich meine Kollegen. Die sagen: 'Ja, permanent.' Ich sage: 'Wissen Sie, dass dieses Gesetz für drei Jahre angenommen wurde? Ein Jahr ist bereits vergangen.' Die sagen: 'Wirklich?' Ich sage: 'Ja.' - 'Stimmt das, Herr Poroschenko?' Er antwortet: 'Ja.' Dies ist beinahe ein direktes Zitat. Alle sagen: 'Er sollte das auf permanenter Basis machen.' Ich sage: 'Das sollte er, schaut zu, dass er es macht.'“
Danach ging er Paragraph für Paragraph durch und zeigte, was Kiew gemacht und nicht gemacht hat.

Über die Oligarchen

Ein Reporter von „Znak.com“ warf die Frage über die Machthaber und deren Kinder auf. Der Sohn des Finanzmannes Rotenberg hat die Möglichkeit bekommen, sich in eine staatliches System für Straßenzölle einzukaufen. Der Sohn des Reichsanklägers Tjajkas wurde der Verwicklung in dunkle Affären beschuldigt usw.
Was die Fragen betrifft, die Sie nannten,“ antwortete Putin, „besonders jene, die sich um Kinder hoher Beamter drehen … z. B. den Fall der Söhne des Reichsanklägers müssen wir wissen, ob sie Verbrechen begangen haben oder nicht. Spricht etwas dafür, dass ein Interessenkonflikt vorliegt bei der Arbeit des Reichanklägers? Hat er seinen Kindern irgendwie geholfen?
Dafür ist das Kontrolldirektorat des Präsidenten zuständig. Ich will nicht über diese Frage sprechen, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht daran arbeiten. Alle Informationen müssen sorgfältig geprüft werden. Dasselbe gilt für alle Berichte im Netz.“
Was den jungen Igor Rotenberg angeht, verteidigte er dessen Investitionen von 29 Mrd. Rubel in ein Verkehrsüberwachungssystem, das von der staatlichen „Rostechnologija“ geschaffen wird. Das bedeutet, dass alle LKWs mit einem Apparat ausgerüstet werden, der 1) zeigt, wie lange der Fahrer am Steuer sitzt und der Alarm gibt, wenn gewisse Grenzen überschritten werden, 2) zeigt, welche Strecken zurückgelegt wurden, die für den Zoll zugrundegelegt werden („Platon“-System) und 3) zeigt, wo sich das Fahrzeug befindet mit Hilfe von Russlands eigenem GPS-System, das Era-Glonass heißt.
Die beiden ersten Systeme sitzen zusammen in einem Kasten, der in 2 Mill. Ex. hergestellt wird. Das Era-Glonass-System, das z. B. Signale bei Unglücksfällen sendet, muss tief im Fahrzeug installiert werden. Alle drei Systeme werden laut Putin gebraucht für die Verkehrssicherheit und um Einkünfte für den Straßenunterhalt zu erzeugen.

Georgien

Zum Verhältnis zu Georgien sprach sich Putin dafür aus, dass man von russischer Seite aus bereit sei, die Visumfreiheit wieder einzuführen. Der Visumszwang wurde nach dem Konflikt 2008 eingeführt.
Der Handel zwischen beiden Ländern normalisiert sich wieder und Putin erinnerte daran, dass zwei Drittel der georgischen Weinexporte nach Russland gehen und nicht in die westlichen Länder, die den „Beschützer“ Georgiens spielen.

Pensionäre

Wie sollen die Pensionäre und Niedriglohnempfänger die steigenden kommunalen Abgaben (ZjKCha) schaffen, lautete eine Frage. In den Regionen spricht man davon, dass das mittlere Einkommen 20, 30 oder 40000 Rubel beträgt und viele von 7- 8 000 Rubel leben müssen (55-65 €).
Laut Putin ist es geglückt, die Pensionen 2015 den faktischen Preissteigerungen anzugleichen, obwohl das große Opfer von anderer Seite erforderte. Und das Ziel ist, auch 2016 die Pensionäre zu kompensieren.
Außerdem haben Niedriglohnempfänger das Recht auf Wohnungs-Beiträge, wenn die Miete mehr als 22 % oder mehr der gesamten Haushaltskosten beträgt. In manchen Regionen, u. a. in Moskau, liegt die Schwelle noch niedriger.

Privatisierungen

Ein Journalist vom Wall Street Journal wollte wissen, wann es so weit ist, Rosneft, Aeroflot und andere staatlichen Riesen zu privatisieren.
Putin antwortete, dass diese Privatisierungen 2015 aufgeschoben wurden, weil die Konjunktur neue Verkäufe nicht zuließ. Selbst mischt er sich nicht in diese Beschlüsse, insbesondere deshalb, weil der Staat die Absicht hat, eine Kontrollfunktion zu behalten.

Die englische Sprache

Wir ermuntern das Studium fremder Sprachen an Schulen und Universitäten. Wir haben Programme für die Ausbildung junger Akademiker nicht nur in Russland sondern auch im Ausland und damit werden wir fortfahren … Im übrigen ist das eine gute Hirngymnastik, fremde Sprachen im erwachsenen Alter zu lernen. Ich hoffe, dass meine Kollegen mir zuhören ...“

FIFA

Was Joseph Blatter angeht [der für 8 Jahre von jeder FIFA-Tätigkeit ausgeschlossen wurde. SL], so ist er eine sehr respektable Person, die viel für die Entwicklung des internationalen Fußballs getan hat. Sein Beitrag auf dem humanitären Gebiet ist enorm, da er immer versuchte, Fußball nicht als Sport zu sehen, sondern als Teil der Zusammenarbeit zwischen Ländern und Völkern. Er sollte den Friedens-Nobelpreis bekommen.

Doping

Wir sind gegen jede Form von Doping, vor allem, weil Doping die Gesundheit der Menschen zerstört. Es ist Gift für Menschen. Das ist der erste Punkt.
Zweitens, wenn ein Sportler sich dopt, muss er mit allen Mitteln bestraft werden, da er das eigentliche Prinzip eines ehrlichen Sportwettkampfs zerstört. Russland muss und wird offen sein für den gemeinsamen Kampf gegen das Doping.“

Putins Töchter

Auf eine Frage über eine von Putins Töchtern, Jekaterina Tichonova, die verantwortlich für ein wichtiges Projekt an der staatlichen Universität in Moskau ist, antwortete Putin, dass dies ein sehr wichtiges Projekt sei.
Meine Töchter sprechen fließend drei europäische Sprachen. Eine von ihnen spricht sogar ein paar orientalische Sprachen. Sie wenden diese Sprachen auch in ihrem Beruf an. Sie machen nur die ersten Schritte in ihren respektiven Karrieren, was sie sehr gut machen.
Ich diskutiere niemals über meine Familie öffentlich. Es reicht zu sagen, dass sie weder Geschäftsleute noch Politiker sind.
Vor nicht so langer Zeit sagten alle Medien, dass meine Töchter a) im Ausland studierten und b) permanent im Ausland lebten. Gottseidank sagt das jetzt niemand mehr. Jetzt sagen sie – und das stimmt – dass sie in Russland leben und Russland nie permanent verlassen haben. Sie haben an russischen Universitäten studiert. Das bedeutet nicht, dass sie keinen Kontakt mit ihren Kollegen haben. Ich bin ein stolzer Vater. Sie fahren fort zu studieren und zu arbeiten.“

Donald Trump 

Als Putin auf dem Weg zu einer Pressekonferenz war, stellten ihm amerikanische Journalisten im Foyer die Frage, was er von Donald Trump halte, der im Kampf, Präsidenten-Kandidat der Republikaner zu werden, führt.
Er ist eine hervorragende Person mit Talent … Aber es ist nicht unsere Sache, seine Auftritte zu beurteilen,“ antwortete Putin. [Putin wählte das Adjektiv „jarkij“, das neutral ist und nur bedeutet, dass er eine Person ist, die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Hätte er 'hervorragend' in positivem Sinne sagen wollen, hätte er „blestjasjtjij“ benutzt. SL]
Diese kurze Replik hat Spaltkilometer an Spekulationen ausgelöst. Die Gratiszeitung Metro war schnell zu verkünden, dass Putin jetzt „die Präsidenten-Kampagne der Republikaner unterstützt“.
Als die Frage der Präsidentenwahl in den USA in der Pressekonferenz auftauchte, betonte Putin, dass es nicht eine Frage ist, in die sich Russland einmischt. „Wenn ein ausländischer Beobachter näher als fünf Meter an ihr Wahllokal kommt, wird er mit Gefängnis bedroht,“ meinte Putin.
Als Donald Trump vom Fernsehkanal MS-NBC am Freitag interviewt wurde, beschrieb er Putin als einen echten Führer. Obwohl der Programmleiter Joe Scarborough Putin als „eine Person beschrieb, der Journalisten und politische Gegner tötet und Länder invadiert“, weigerte sich Trump, etwas Schlechtes über ihn zu sagen.
Er führt sein Land und er ist wenigstens ein Führer, im Unterschied zu dem, was wir hier in diesem Land haben,“ sagte Trump.
Als Scarborough versuchte, ihn auszuquetschen, sagte Trump: „Ja, ich glaube, dass unser Land auch Massen von Menschen tötet, Joe; es geschehen jetzt eine Menge Dummheiten in der Welt.“
Mehrere Kommentatoren ergriffen die Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die USA Reporter im Irak töteten und auch beim Bombenangriff auf das Fernsehhaus in Belgrad 1999, während Putin keine Schuld bei den Journalistenmorden, die in Russland eintraten, nachgewiesen werden konnte.

Kremlin.ru vom 18. Dezember


5 Kommentare:

  1. Auf der einen Seite finde ich gut, was Putin in Syrien macht. Aber, auf der anderen Seite macht es mir Angst, welche Ziele die Russen im nahen Osten verfolgen. In jedem Falle sind diese Ziele nicht vergleichbar mit die der Amerikaner und ihrer Gefolgsleute und deshalb bin ich auch Pro Putin.

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    1. "...macht es mir Angst, welche Ziele die Russen im nahen Osten verfolgen."

      Welche Ziele verfolgen den die Russen dort? Mir würde es eine Heidenangst machen, wenn die Russen dort nicht so engagiert vorgingen.

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  2. Teil 1, meines Mammutkommentars
    Ich weiß ebenfalls nicht, welche Ziele Putin im Nahen Osten verfolgen soll, außer daß er den IS wirklich zu bekämpfen scheint, im Gegensatz zu den USA, Franzosen und so weiter, welche die Angriffe der Russen als die ihren angeben.

    Was ich mich allerdings immer wieder frage ist, warum Syrien nicht viel Früher eine Gegenwehr gegen die Terrorgruppen organisiert hat, denn die Mittel haben sie ja von Anfang an gehabt. Liegt der Grund darin, daß sie sich keiner Gefahr medialer Hetzkampagnen ausliefern wollten, was eine "humanitäre" Intervention zur Folge gehabt hätte?

    Dies ist zwar eine Möglichkeit es zu erklären, auf der anderen Seite stellt mich dies nicht besonders zufrieden, denn das ganze Land komplett von der von den USA und Israel initiierten satanistischen Pest zu befreien, welche aktuell vermutlich 200.000 Tote verursacht hat, damit kann ich mich nicht so recht abfinden.

    Assad ist ganz sicher dumm, aber er hat die Pflicht sein Volk zu beschützen und nun werfe ich ihm eine Mitschuld vor. Kann auch möglich sein, daß sich viele Beamte oder Soldaten bestochen wurden und die Seite gewechselt haben - wer weiß? In meinem Kopf spielt die Phantasie, die immer wieder einen Widerhall erfährt, ob es stimmt oder nicht ... keine Ahnung.

    Ich glaube in Teilen oder vermute Folgendes:
    1. Die Welt ist in Staaten aufgeteilt, die unterschiedlich viel Macht besitzen - natürlich, aber warum?
    - diese Staaten sind durchorganisiert, bis ins Kleinste und ich frage mich so langsam, wie viel Einfluß der einzelne hat, wenn er denn alles als fix anerkennt und glaubt nichts daran ändern zu können.

    Ich glaube, daß diese staatliche Organisierung ein Konstrukt von Geheimgesellschaften ist, die unter einer übergeordneten Autorität stehen. Das Große wird in immer kleinere Einheiten verlegt (bzw. Organisiert), was ja auch gut geklappt hat und jeder an dieses System glaubt. Jeder hat seine Meinung darüber, was sinnvoll ist oder eben nicht, trifft eine Wahl und diskutiert mit anderen darüber, oder streitet sich sogar so heftig, daß Freundschaften auseinander gehen.
    Parteien ... sind ein Werkzeug von teile und herrsche, wenn diese fanatisiert sind und nicht mehr die Vernunft zählt, sondern der Sieg des Egos über den anderen, der Teil des Systems ist, aber hier zum Feind erklärt wurde und schon bekämpft sich eine Volk selbst. Gruppen werden kriminalisiert, marginalisiert und bekämpft.

    2. Im Staat gibt es folgende Autoritäten
    - Polizei
    - Rechtssystem/Gesetze
    - Regelungen für Behörden, Firmen, Stiftungen und so weiter
    - Werbung
    - Medienlandschaft (Zeitungen, Fernsehen, Radio und so weiter)
    - Bildungssystem
    - Religion
    - Wissenschaft
    und sicherlich einige mehr, die mir jetzt nicht einfielen.

    All diese Autoritäten formen unser Denken und das von der ersten Sekunde unseres Lebens, die wir auf der Erde verbringen durften und weiterhin dürfen. Warum uns diese Autoritäten von der ersten Sekunde an formen? Na, weil unsere Eltern und unser Umfeld ebenfalls davon betroffen sind, wenn sich diese nicht schon früh von diesem System abgenabelt und abgewendet haben.

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    1. 3. Schulsystem
      - Geschichtsunterricht ... die Geschichte schreiben die Sieger, als ... wie war ist die offiziell in den Schulen gelehrte Geschichte? Ist es wirklich wichtig Geschichte zu lernen, oder ist es schon Volksverhetzung?
      - Selektion ... wer hat nicht schon einmal von der sogenannten Ellenbogengesellschaft gehört? Sicherlich hat es schon im Kindergarten angefangen, aber in der Schule wird der Keil noch weiter in den noch jungen Menschen getrieben.
      - In der Schule ist Leistung wichtig, der Spaß bleibt auf der Strecke, ebenso wird der Impuls zu helfen geradezu abtrainiert und jedes Jahr wird die Hilfsbereitschaft geradezu ausgehungert, weil andere Werte "wichtiger" werden, weil diese ein Suchtverhalten erzeugen und dem Menschen des Sinnes berauben, warum er denn eigentlich existiert und er im Leben wirklich machen will.
      - Unterricht in kreativen Fächern (Malen, Werken, Musik, Textilien) ist schon besser, aber Lehren oder besser Anleiten ist einem zeitlichen Faktor unterworfen, also hat man hier wieder in einem destruktivem Sinne zu funktionieren. Man soll eine Sache so machen, erfährt also es nicht selbst, sondern wird vom Entdecker zum Ausführendem ... zum Handlanger?
      Kreativität erreicht man durch Entdecken und eigenständiges Erfahren, Handeln und Denken, also sollten nur Möglichkeiten aufgezeigt werden.
      - Gedichte auswendiglernen ... etwas Stupideres gibt es wohl nicht, besonders in einem Fach, wo man den Lehrer auch haßt und ablehnt, dafür dann eine schlechte Note erntet und diese auch noch massiv ins Zeugnis einfließt.
      - Soziale Kompetenz und Zusammenhalt wird in der Schule nicht gelehrt, sondern eher verlehrt, weil das Konkurrenzdenken trainiert wird. Wer weiter kommen will, der muß im Sinne der Autorität funktionieren, denken und handeln, womit er zum Verräter der Menschen in der Gesellschaft wird, welche diese verändern und transformieren wollen.

      4. Medienlandschaft (Bücher, Zeitschriften, Fernsehen, Radio, Filme, Musik und so weiter)
      Hier werden falsche Wahrheiten beworben, Handlungszwänge vorgetäuscht und damit eine Realität gezeichnet, nach denen wir denken und in unserem Rahmen handeln. Selbst Filme färben auf uns ab. Erinnert ihr euch an Bruce Lee, der seine Kampfhaltung einnahm und seinen Kampf vorausschickenden Laut ausstieß? Wie viele Leute machten es ihm nach, weil sie damit die Kleverneß ihres Kinohelden verbanden und es ihm gleichtun wollten? Zumindest anfangs empfanden sie so, später lieferten sie sich der Lächerlichkeit aus, oder sie machten dies, um gemeinsam mit anderen zu lachen ... was wiederum positiv ist.
      Über die Medien wird unter anderem Volksverhetzung betrieben. In Filmen kommt der böse Russe oder Moslem vor, während der US-Amerikaner (gerne US-Präsident), welcher die Rechte der Kleinen vertritt oder gegen den Bösen verteidigt. Die Realität sieht natürlich ganz anders aus ... hier tötet die US-Army Menschen ungestraft in aller Welt, seit 1945 sollen es mittlerweile 30.000.000 Tote sein, vermutlich zuzüglich dem 10fachen an Verletzten.
      Demokratie herbeibomben war seit jeher positiv beworben, während wirkliche Menschen des Volkes als faschistisch oder anderer Dinge beschuldigt wird, womit er zu einer Person gemacht wird, die untragbar ist.

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    2. Um endlich auf den Punkt zu kommen, worauf ich hinaus wollte, was in meinem Kopf umher spukt: Kann es möglich sein, daß alles nur ein Schachspiel ist, worin Assad ebenfalls eine Figur ist? Er hat das Leid zugelassen, jetzt sind die Russen auf dem Spielfeld und die westlichen NATO-Staaten überlegen sich vermutlich eine neue Strategie.
      Und ist es möglich, daß in diesem Spiel die eine Seite USA und deren Schwa..lu.schern sind, welche den Krieg wollen, Rußland und die anderen (die mir natürlich sympathischer sind) auf der anderen Seite, die vorgeblich den Frieden wollen, aber gewisse Dinge zulassen oder erst einmal abwarten (die Aggression gegen Libyen und jetzt Syrien), bis die Menschen immer mehr Menschen nach Hilfe schreien, obwohl es schon viel früher bekannt war.
      Was ist, wenn beide Seiten jeweils eine Seite der gleichen Münze sind, welche zur "Neuen WeltOrdnung" also zu einer weltweiten Diktatur führen soll? Ich glaube nicht, daß diese Menschenfeinde (welche einen Genozid am Menschen ausführen wollen, bis die Menschen auf 500 Millionen reduziert sind) sich nur auf einer einzigen Spur auf ihr Endziel NWO verlassen. Wenn ich solch ein parasitäres Wesen wäre, dann würde ich mehrgleisig fahren ... mit dem Wissen, daß alle dieser Dutzend Strategien möglichst gute Chancen haben, dann ist der Sieg zur NWO auch 100%ig gesichert.

      Und noch eins:
      Wenn dich jemand fragt: "Wer bist du?", was antwortest du darauf? Und jetzt überlege mal, was du täglich hörst, siehst, tust, dich ärgerst und so weiter - wer bist du? Bist du dein Denken? Aber ist dein Denken nicht eher die Reaktion auf das Außen, also das, was du in der Tagesschau siehst, in Radio Niedersachsen hörst, in der BLÖD liest und so weiter? Ja, wer sind wir wirklich? Was ist unser wirkliches Ziel in unserem Leben, welches wir so armselig oder viel mehr gutgläubig von anderen jeden Tag über die unglaublichen großen Möglichkeiten hinwegtäuschen ließen, die uns "erklären", wie die Welt funktioniert.


      Ich war letzten Herbst im Iran und war überrascht, welche Karikatur mir entgegen schlug, denn ich sah keine verbrannte USA-Fahnen, sondern auf der Schürze eines Ladenbesitzers ein "USA" samt der Fahne in einem Schild integriert als Bild auf seiner Schürze - es war keine Furcht spürbar, daß ein radikaler USA-Hasser diesen Ladenbesitzer auch nur drohen könnte.
      Es war egal, wo ich war, immer war ein Iraner zur Stelle und fragte "Woher kommst du", "Ah, Deutschland ... guuut" und sie unterhielten sich mit mir lächelnd, zeigten große Neugier und Interesse an mir. Diese NATO-Medien sind ein Sammelsurium von Lügengeschichten, die mit der Realität nichts zu tun haben. Reist nach Iran, lernt die Menschen dort kennen und lieben, bringt Erfahrungen mit und ihr werdet wirklich überrascht sein ... nur eines solltet ihr nicht tun: Betretet kein Geschäft eines Teppichhändlers, wenn ihr keinen Teppich kaufen wollt. Ihr werdet das Geschäft nicht ohne Teppich verlassen.

      Reise ist Friedensarbeit, wenn man die Menschen dort sucht, trifft und deren Gastfreundschaft annimmt. Also niemals im Hotel, sondern im Hostel, wo man vielen wildfremden Menschen aus allen möglichen Ländern über den Weg läuft.
      "Die Gastfreundschaft in Iran vergleichbar mit der in Europa? Die Gastfreundschaft bei uns müßte neu erfunden werden." Zitat aus einem Blog im Internet und ich kann bestätigen, daß es ein sehr gastfreundliches Land ist. Wenn es Nacht ist, dann fahren sie dich zum Hostel, wenn sie eine Gefahr für dich fürchten, weil die Straßen dann vielleicht nicht ganz sicher sind. Habt keine Angst, ich war alleine da und habe tolle Menschen kennengelernt und möchte nächsten Herbst wieder dorthin.

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