Mittwoch, 18. Februar 2015

Einbalsamierter Widerspruch oder der Fehler in uns

Arthur Silber

4. Februar 2015

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Vor genau drei Jahren las ich einen Artikel von Michelle Alexander, den ich als besonder bedeutend und enlarvend ansah, und seither hatte ich beabsichtigt, ihn zu diskutieren. Wie ihr vielleicht wisst, schrieb Alexander diesen wertvollen Artikel:  'The New Jim Crow: Mass Incarceration in the Age of Colorblindness' (Der neue Jim Crow: Masseninhaftierung im Zeitalter der Farbenblindheit). Zu einem jüngeren Zeitpunkt brachte ich Ausschnitte am Ende von "Gott verdamme dich, Amerika und deine weiße privilegierte Trauer" aus einem ebenso wertvollen Artikel von Alexander.

In dem Artikel, der sich so tief in meine Erinnerung eingegraben hatte - der in der New York Times veröffentlicht wurde, ein springender Punkt, auf den ich zurückkomme - berichtet Alexander ein paar grundlegende , unabweichbare Fakten vom System der abgründigen Ungerechtigkeit der USA. Zum Beispiel: "Mehr als 90 Prozent aller Kriminalfälle kommen niemals zur Verhandlung. Die meisten Leute, die wegen Verbrechen angeklagt werden, verwirken ihre verfassungsmäßigen Rechte und bekennen sich schuldig."

Die überwältigende Mehrzahl der Menschen gibt ihre Rechte auf - "über die gegen sie erhobenen Anklagen informiert zu werden, auf ein unparteiisches, faires und zügiges Geschworenengericht" - weil, wie Alexander zusammenfassend sagt "das System manipuliert ist".
In ihrer unwissenden Anhänglichkeit für die mythische, äußerst falsche Auffassung von Amerika als "der leuchtenden Stadt auf dem Hügel" ziehen es die meisten Amerikaner vor zu glauben, dass Folter eine Verirrung war, die von der US-Regierung nur in einer kurzen Zeitspanne verübt wurde. Und Amerika wird es natürlich nie wieder tun, wie uns von Obama und jedem anderen politischen Führer versichert wurde. Sie lügen natürlich alle miteinander. Amerika wurde auf Folter gegründet: wie könnte es anders sein für ein Land, das aus einem Jahrhunderte langen Genozid an den einheimischen Bewohnern und der Jahrhunderte langen Institution der Sklaverei entstand? Wie ich es auf den Punkt brachte: Folter ist ebenso amerikanisch wie Mom und Apfelkuchen. (Siehe den zweiten Teil dieses Artikels mit dem Untertitel "Folter und das amerikanische Projekt" mit viel mehr hierüber.)

Der Genozid an den indogenen Amerikanern und die Abscheulichkeit der Sklaverei bedeuten, dass Sklaverei in das Gewebe Amerikas und sein Regierungssystem gewoben ist. In den jüngsten Jahrzehnten ist Amerikas Version des Spätkapitalismus verknöchert zu einem töte -oder-werde-getötet-System, wo die Killer der Staat sind und eine Vielzahl von Vollstreckungs-Mechanismen in Allianz mit den reichsten und mächtigsten Individuen.

Der ganze Rest von uns - die 99 %, die offensichtlich die Oligarchen und ihre Freunde an Zahl übertreffen, sind und bleiben vollständig machtlos - sind ihre Opfer. Heute metastasiert dieses System mit alptraumhafter Geschwindigkeit und die Grausamkeiten, die an jenen ohne Privilegien oder Macht verübt werden, erhöhen sich stündlich.

Amerikas Unrecht-System ist ein riesiges Beispiel einer (vergleichsweise) raffinierten Form von Folter. Wir neigen zum Glauben, dass Folter aus physischen Akten bestehe und entsetzliche Schmerzen und Leiden verursache. Wir erkennen die Realität von psychologischer Folter, aber selbst da - wie bei Schlaf-Entzug oder die Aussetzung eines Gefangenen einer unerträglich lauten Musik (oder anderen Geräuschen) über längere Zeiträume - ist psychologische Folter unvermeidlich mit physischen Akten verbunden.  Die herrschende Klasse ermutigt uns in unserem Verständnis von Folter als einem eng umschriebenen Phänomen: das macht es leichter für sie, uns zu versichern, dass Folter "un-amerikanisch" ist und dass "wir es nie wieder tun werden".

Es ist schwieriger, derlei Versicherungen abzugeben, und es ist unmöglich, ihnen zu glauben, wenn wir begreifen, dass Folter das Skelett ist, an dem immer mehr Aspekte des amerikanischen Lebens aufgehängt sind. In ihrem Artikel bemerkt Alexander, dass einer der Gründe zur Erklärung, warum mehr als 90 Prozent der Angeklagten sich schuldig bekennen statt es auf einen Prozess ankommen zu lassen, der ist, dass das Oberste Gericht festgelegt hat, dass "jemandem mit lebenslanger Haft zu drohen für ein kleines Vergehen, damit er auf einen Prozess verzichtet, nicht das Recht auf einen Prozess laut der Sechsten Gesetzesänderung verletze". Das Gericht hat also entschieden, dass lebenslange Haft für eine erstmalige Anklage wegen Drogenbesitzes keine grausame und ungewöhnliche Strafe ist.

Auf diese Weise wird die Terrorisierung von zehntausenden Individuen (und wahrscheinloch noch viel mehr) zu einem regulären Element staatlicher Praxis gemacht. Was immer aus dieser Monströsität entspringt, so gewiss nicht eine Art von Rechtssystem. Alexander erzählt dann die folgende Geschichte:

"Nehmt den Fall von Erma Faye Stewart, eine alleinstehende afro- amerikanische Mutter von zwei Kindern, die im Alter von 30 Jahren im Jahr 2000 bei einer Drogenrazzia in Hearne, Texas  verhaftet wurde. Im Gefängnis bekam sie Panik, weil niemand sich um ihre zwei kleinen Kinder kümmern konnte.

Obwohl sie ihre Unschuld beteuerte, sagte der vom Gericht gestellte Anwalt zu ihr, sich schuldig zu bekennen, da der Staatsanwalt dann Bewährung anbiete. Frau Stewart war einen Monat im Gefängnis bis sie nachgab. Sie wurde zu 10 Jahren Bewährung verurteilt und einer Geldstrafe von 1000 $. Die wahre Strafe begann mit ihrer Freilassung. Frau Stewart hatte somit ein Strafregister; sie war ohne Mittel, ihre Essensmarken wurden ihr gestrichen und sie wurde aus ihrer Sozialwohnung geworfen. Nachdem sie obdachlos wurde, nahm man ihr die Kinder weg und gab sie in ein Kinderheim. Am Ende hatte sie alles verloren, obwohl sie sich auf den Deal eingelassen hatte."
Ich habe Folter wie folgt beschrieben:
Folter ist die bewusste Auferlegung einer unerträglichen Quälerei auf ein menschliches Wesen - ein Wesen, das bewusst am Leben gelassen wird, damit es noch mehr leiden wird und auf eine längere Zeitspanne - aus keinem zu rechtfertigenden Grund. Das ist die Umarmung von Sadismus und Grausamkeit um ihrer selbst willen und aus keinem anderen Grunde.
Wendet diese Beschreibung auf Erma Faye Stewart an. Das amerikanische Unrechtssystem folterte und zerstörte ihr Leben - obwohl sie genau das machte, wozu das System sie  zu tun gezwungen hatte.

Zusätzlich zum Unrechtssystem arbeiteten das Wohlfahrts-System mit dem vorhandenen sozialen Wohnungssystem (und höchstwahrscheinlich mit weiteren Untersystemen) zusammen, um ihr Leben unerträglich zu machen, zu einer endlosen Quälerei.

Amerika "wird nie mehr foltern"? Amerika foltert zahllose Menschen auf diese und andere Weisen an jedem einzelnen Tag. Folter ist das, was Amerika tut. Folter ist Amerikas größtes heimische Produkt und sein wichtigstes Exportprodukt in den Rest der Welt durch niemals endende Serien barbarischer Kriegsverbrechen.

All dies ist zutiefst erschreckend. Als ich Alexanders Artikel las, kannte ich bereits diese Aspekte von Amerikas Unrechtssystem und mir waren viele Geschichten wie die von Frau Stewart davor auch begegnet. Aber nichts davon war der Grund, dass ich Alexanders Geschichte drei Jahre lang im Kopf behielt.

Ich erinnerte mich an den Artikel, weil Alexander ein Mittel vorschlug, das System zu zerschlagen, es dazu zu bringen, in sich selbst vollständig zusammenzubrechen. In der Tat war dieser Vorschlag ihr größter Anlass, den Artikel zu schreiben. Dieser Vorschlag war eigentlich nicht ihr eigener, sondern die Idee, die ihr von einer Frau angeboten wurde, die Alexander kannte, nämlich Susan Burton. Frau Burton sagte folgendes:
"Was würde passieren, wenn wir uns zu Tausenden organisierten, oder gar zu Hunderttausenden, die irgendwelcher Verbrechen angeklagt werden, die alle sich weigerten, das Spielchen mitzuspielen, sondern auf einem Prozess zu bestehen? Wenn sie alle auf ihrem Recht des Sixth Amendment bestünden bis zum Prozess? Könnten wir dann nicht das ganze System damit einfach zum Stillstand bringen?"
Hier ist die Antwort von Alexander auf Burtons Frage, wie sie es im NYT darstellte:
    "Die Antwort ist Ja. Das System der Masseninhaftierung hängt fast vollständig von der Mitarbeit jener ab, die es kontrollieren will. Wenn alle, die unter Anklage stehen, plötzlich auf ihren verfassungsmäßigen Rechten bestünden, würde es nicht genügend Richter, Anwälte oder Gefängnisse geben, um mit dem darauf folgenden Tsunami von Prozessen fertig zu werden. Nicht jeder müsste sich der Revolte anschließen, um Wirkung zu erzielen; wie die Anwältin Angela J. Davis bemerkte, "wenn die Zahl der Leute, die an ihren Rechten vor Gericht festhielten, sich nur verdoppelte oder verdreifachte in einigen Bereichen der Gerichtsbarkeit, würde ein Chaos entstehen."
Es ist die Eleganz und Einfachheit der Idee, die sich mir so einprägten. Alle unsere Politiker und öffentlichen Figuren sind stolz und brüsten sich mit der überlegenen Vortrefflichkeit des amerikanischen Systems der "Gerechtigkeit". Burtons Vorschlag nimmt diese verdammten Dreckschwätzer beim Wort: Na gut. Ihr sagt, wir haben das beste Rechtssystem der Welt.  Dann werden wir alle die Rechte einfordern, die Grundlage dieses Systems sind, zumindest theoretisch. Aber wir werden diese Rechte benutzen. Wollen mal sehen, wie gut euer System dann arbeitet.

Und die Lüge wird vor der ganzen Welt offenbar. Das System wird kollabieren. Ich wiederhole einen der Sätze, den ich in dem obigen Zitat betonte: "Das System der Masseninhaftierung hängt fast vollständig von der Kooperation jener ab, die sie kontrollieren wollen." Burtons Vorschlag ist ein wunderbares Beispiel von nicht-Kooperation: nehmt das Element der Kooperation weg, das wesentlich ist für die Operationen des Systems - so wie alle unsere öffentlichen Figuren ständig uns ständig sagen, auf die wir ein Recht haben - und es wird aufhören zu funktionieren.

Aber. Ihr seid gewitzt. Ihr wusstet, dass es ein "aber" geben würde. Alexander schreibt:
"Da ich selbst Mutter bin, glaube ich nicht, dass es irgendetwas gäbe, dessen ich mich nicht schuldig bekennen würde, wenn ein Staatsankläger mir sagte, dass nur durch Annahme der Schuld der einzige Weg wäre, zu meinen Kindern nachhause zu kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, ein Lebenslänglich zu riskieren. Wie kann ich dann andere dazu auffordern, das Risiko einzugehen - selbst wenn es das grundlegend umoralische und ungerechte System erschüttern würde?"
Burton antwortete: "Ich sage nicht, wir sollten es tun. Ich sage, wir sollten wissen, dass es eine Option gibt." Burton sagt außerdem, dass es schön wäre, "wenn vernünftige Argumente ausreichten", aber wir wissen, dass es nicht reichen würde. Burton erwähnt auch das Beispiel der Sklaverei als ein großes Übel, das erst beseitigt wurde, weil Menschen bereit waren, ihr Leben zu riskieren.

Alexanders Artikel schließt mit dieser Beobachtung von Burton: "Vielleicht also, nur vielleicht, wenn wir wirklich dieses System beenden wollten, müssten einige von uns unser Leben riskieren."

Ich erinnere mich auch an meine Reaktion, als ich Alexanders Artikel das erste Mal im März 2012 las. Ich war wütend. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand ins Gesicht geschlagen. Hier gab es eine wunderbare Idee, die sehr wohl ein monströses System von Ungerechtigkeit völlig zum Stillstand bringen könnte - und nachdem der Vorschlag erklärt wurde, sagt man mir: "Aber ... vergiss es."

Ich vereinfache meine Reaktion, die noch viele andere Elemente enthielt. Nur ein Beispiel, obwohl ein sehr wichtiges: Ich bin mir sehr wohl bewusst der furchtbaren Risiken, die einen erwarten, wenn man das System herausfordert auf die Weise, wie Burton vorschlägt. Es ist schrecklich, andere aufzufordern, Risiken dieser Art  einzugehen. Aber wir wissen auch - und Alexander und Burton wissen es auch - dass alles andere, von Risiken dieser Art abgesehen, selbst Jahrzehnte mit dem netten "vernünftigen Argument", nur minimale Veränderungen am Rande vollbringen würden, wenn überhaupt. Nichts außer massenhafter nicht-Kooperation hat eine Chance in der Hölle.

Vor drei Jahren, als ich meine Gedanken nach der Lektüre von Alexanders Artikel gelesen hatte, merkte ich, dass ich in Hinsicht auf diese Fragen noch deprimierter war als vor der Lektüre. Das ist der Effekt von Artikeln dieser Art: eine wundervolle Idee wird präsentiert als verlockende Möglichkeit - und bevor man überhaupt die Zeit hat, sie zu verdauen, sagt ihr Verfechter, wie Burton es tut: "Ich sage nicht, dass wir es tun sollten. Ich sage, wir sollten wissen, dass es eine Option ist."

Man kann beinahe ihren kleinlauten Ton wehmütiger, sehnsüchtiger Resignation vernehmen. Für mich ist es der Klang der Niederlage: "Ja, wir könnten dies tun, wenn genug Leute bereit wären, die riesigen Risiken zu tragen. Aber wie können wir erwarten, dass Leute Risiken dieser Art auf sich nehmen? Ist es Recht, sie überhaupt darum zu bitten?" Und nichts ändert sich, außer, dass es schlimmer wird.

Gewiss, nichts hat sich in den drei Jahren, seit der Artikel erschien, geändert, außer, dass das System sich noch mehr verfestigt hat. Und denkt dran, wo der Artikel publiziert wurde: in der New York Times, dem führenden Blatt für die Präsentation der Gesichtspunkte der herrschenden Klasse, das den Griff um die Macht der herrschenden Klasse stärkt und stützt in jeder nur möglichen Weise. Für die herrschende Klasse sind Artikel wie der von Alexander gottgesandt. Ich bin sicher, dass ich nicht allein war mit meiner Reaktion. Ich bin sicher, dass die meisten Leute, die verzweifelt auf eine grundlegende Änderung hoffen, wütend und deprimiert waren auf dieselbe Weise, wie ich es war. Der Artikel bietet das Versprechen einer Änderung - und sagt uns dann, dass es zu schwierig sei, es zu viel Risiken birgt, es könnte möglich sein, aber es ist nicht etwas, was wir wirklich tun wollen.

Das Ergebnis, ob gewollt oder nicht, ist eine vertiefte Resignation in Bezug auf die Dinge, wie sie sind. Ich schaue nicht bei Wikipedia nach Information, wenn Genauigkeit in bestimmten Dingen besonders wichtig ist, aber hier steht am Anfang des Artikels über Einbalsamierung ein wichtiger Aspekt dessen , was mich betrifft:
"Einbalsamierung ist die Kunst und Wissenschaft, menschliche Überreste zu erhalten, indem man sie behandelt (in ihrer modernen Form mit Chemikalien), um die Verwesung zu verhindern. Die Absicht ist, sie für die öffentliche Zurschaustellung bei einer Beerdigung angemessen zu erhalten, aus religiösen Gründen oder für medizinische und wissenschaftiche Zwecke, wie etwa sie als anatomische Muster zu nutzen. Die drei Ziele für Einbalsamierung sind Sanitisierung, Präsentation und Erhaltung (oder Wiederherstellung)."
In der Vergangenheit bezog ich mich auf Artikel wie den von Alexander als Beispiele dafür, was ich "institutionellen Widerspruch" nannte. Ich beabsichtigte mit dieser Formulierung, mich auf (unter anderem) Widerspruch zu beziehen, der, angeblich ehrenwert festgehaltener Protest, vielleicht sogar leidenschaftlicher Protest, in keiner Weise eine ernsthafte Bedrohung des Staates oder der herrschenden Klasse darstellt.

Aber als ich über diese Fragen erneut nachdachte, beschloss ich, dass "einbalsamierter Widerspruch" die Dynamik dieser Art Widerspruch präziser einfängt. Balsamieren erhält menschliche Überreste, oft (wenn auch Kosmetik benutzt wird, für einen offenen Sarg), um sie für öffentliche Zurschaustellung passend zu machen". Einbalsamierter Widerspruch ist Protest, dem das Leben garantiert entzogen wurde. Aber wenn das Leben entzogen wird, dann wird auch jede Gefahr, jede Spontaneität, jede Massenerregung - und jede echte Möglichkeit für wahre Veränderung - eliminiert.

Ich wählte den Alexander-Artikel als Ausgangspunkt für diese Diskussion, weil er diese Dynamik in einer besonders dramatischen Form bietet. Aber wir sehen diesen einbalsamierten Widerspruch in zahllosen Artikeln von selbsternannten
Widerspruchs-Verfassern: Allzu oft ist der Effekt solcher Artikel sehr ähnlich meiner Reaktion auf den Artikel von Alexander. Beim Lesen wird unser Verständnis der Schrecken, mit denen wir ringen, vielleicht vertieft. Unser Widerwille gegen die Operationen des gegenwärtigen Systems verursachen, dass wir noch intensiver wünschen, dass eine Veränderung eintreten möge und wir augenblicklich wünschen, jede Möglichkeit zu ergreifen, solch eine Änderung herbeizuführen.

Aber wenn die Möglichkeit, eine Veränderung herbeizuführen, sogar genannt wird (oft jedoch nicht), wird oft erklärt, dass so eine fundamentale Veränderung zu gefährlich ist, dass sie das Handeln von mehr Menschen erfordern würde, als wir für unsere Sache gewinnen können, was einfach zu schwer ist. Dann erfordert die Resignation mehr von unseren Seelen und unser Leben wird noch trostloser.

Damit erstehen für uns einige Fragen, etwa die, die ich für den zweiten Teil meines Titels für diesen Artikel wählte: Liegt der Fehler ins uns selbst? Ist es fair, ihn Fehler zu nennen? Und wenn wir vorziehen, uns des öffentlichen Rituals des einbalsamierten Widerspruchs zu enthalten, was machen wir dann?

Ich werde diese Fragen und ein paar weitere im nächsten Artikel zu diesem Thema aufgreifen.


Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. das es solche verhandlungen nicht gibt, zeigt wohl eher, dass die beamten ihre arbeit machen und so gute beweise haben, dass eine verhandlung nicht notwendig ist. oder es zeigt, dass die meisten der "kriminalfälle" bagatellfälle sind, bei denen nur etwas bezahlt wird und man sich zeit spart. oder der angeklagte hat noch weiteres auf dem kerbholz und hofft auf eine mildere strafe. mit ein bisschen logik müsste man auf so etwas so etwas auch ohne weitere informationen schließen können.
    das rechtssystem zum zusammenbruch zu bringen ist sicherlich der falsche weg, denn dann kommen auch mörder, pädophile und räuber davon. das problem sind die übertriebenen strafen wegen drogendelikten, wie auch der fall dieser frau zeigt. es würde schon reichen, diese strafen zu entfernen, da sie unverhältnismäßig und unzweckmäßig sind. ein teil dieser strafe sind auch die negativen einträge (als schwerverbrecher), die die jobsuche unmöglich machen. man sollte auch überlegen, ob es überhaupt einen sinn macht, den drogenhandel zu verbieten, denn die negativen konsequenzen dieses verbots sind schon überdeutlich. möglicherweise würde dann auch nicht die anzahl der suchtkranken explodieren, aber auf jeden sie müssten nicht soviele verbrechen begehen, weil sie ihre sucht nicht anders finanzieren können. die pharmaindustrie könnte es sicher billiger herstellen als irgendwelche geheimlabors.
    rote_pille

    AntwortenLöschen