Montag, 6. Oktober 2014

EINMAL RUND UM DIE WELT - Syrien, Russland, China, Argentinien, Afrika

Einar Schlereth
6. Oktober 2014

An ISIS wird noch gebastelt

SYRIEN

Larry Chin hat gestern bei Global Research den Artikel 'The Anglo-American Military-Axis: West Backs Holy Alliance For Control Of Arab World And Persian Gulf'  aufgelegt. Er schreibt: "Am 24. September hat die UNO eine Resolution verabschiedet, die den Weg für einen offenen "anti-Terror" Krieg gegen den Islamischen Staat (ISIS) ebnet, das "Netzwerk des Todes", was einen Krieg auf Jahrzehnte verspricht." Und er nennt dies eine Lüge. Eine neue Lüge mit notdürftig geflickten alten Klamotten. Zuvor waren es al Qaida und Osama bin Laden, jetzt sind es al Nusrah, ISIS und al Baghdadi.
Aber, so notiert er richtig, geht es nach wie vor darum, Assad zu stürzen, den Irak wieder einmal zu 'erneuern' und nach Möglichkeit endlich den Iran unter die Fittiche zu nehmen. Der Military-Industrial Komplex reibt sich die Hände, denn die Milliardengewinne gehen weiter und Obama und alle Amerikaner freuen sich, weil sie diese Sandnigger massakrieren können, ohne dass ein einziger amerikanischer Soldat sein Leben riskiert. Solche Kriege haben sich 'große' Feldherren und Diktatoren schon immer gewünscht. Man kauft sich einfach eine Soldateska, denen mit der Bürste der Religion das letzte bisschen Verstand aus dem Schädel gefegt wird. Und das Schöne ist, dass sehr viele von ihnen nicht kommen werden, um ihren Judaslohn zu kassieren, weil sie auf dem 'Feld der Ehre' zurückbleiben.

Larry Chin verweist zu Recht auf die Tatsache, dass diese furchtbaren Greuel der ISIS seit ewigen Zeiten gang und gäbe sind, seit Korea, Vietnam, Afghanistan, Irak etc. pp., damals allerdings von den US-Soldaten, was nur diskret verschwiegen wurde. Heute können diese sich das im Fernsehen anschauen und Beifall klatschen. Genau wie die US-Bevölkerung, unter der vier von fünf Wählern für die Bombardierung sind. Und das sind nicht nur die notorisch Schwachsinnigen der Gesellschaft sondern dahinter stehen auch die Liberalen und Progressiven.

Nach Chin's Meinung ist die ISIS eine echte Vogelscheuche. Natürlich könnte man diese Verbrecher in einer gut koordinierten Bodenoperation blitzartig verschwinden lassen. Aber da sei Gott, pardon big business vor - der Krieg SOLL DOCH NICHT ZU ENDE GEHEN. Er soll mindestens noch 10 Jahre dauern. Es braucht nicht einmal eine Bodenoperation, es genügt den Waffen- und Geldstrom abzustellen. Wer Obama brüllen gehört hat und alt genug ist, wird an einen anderen großmäuligen Schreihals gedacht haben. "Hier war Obama der, der er wirklich ist, ein Kriegsverbrecher. Der Geist Hitlers muss neidisch werden."  Und, so fährt Chin fort: "Es gibt kein Diskutieren, keine Verhandlung (wie Obama sagte) mit einem Imperium, das so desperat und ohne Antworten ist, dass Gangstertum die Herrschaft des Rechts ersetzt und Operationen unter falscher Fahne die Außenpolitik darstellt."

Benutzte Quelle

RUSSLAND
'Moskau lobt Abkommen der Ukraine mit der EU', so heißt eine Schlagzeile im Schweizer Tagesanzeiger vom 23. September 2014. Es wird der russische Botschafter bei der UNO, Witali Tschurkin', zitiert, der meinte "Vielleicht bewegen wir uns auf ein Ende der Krise zu". Und ferner: "Die vereinbarten Dreiparteiengespräche sind alles, was Moskau gewollt hat."

CHINA
Proteste in Hongkong
Kevin Zeese & Margaret Flowers haben in 'Hong Kong Protests: Now The Hard Part, Kick Out The US, Build National Consensus' am 5. Oktober 2014 geschrieben, was eh die meisten ahnten: "Als die Proteste in Hongkong explodierten, suchten verständige Menschen nach der US-Beteiligung. Die war nicht schwer zu finden. Die offene US-Einmischung ist erhältlich aus Budgets, Dokumenten und Webseiten; die geheime Einmischung ist noch nicht enthüllt, ist aber zweifellos vorhanden. Was bedeutet die US-Einmischung für die Glaubwürdigkeit der Protestbewegung und die Zukunft von Hongkong? Wie sollten die Hong Kong Aktivisten antworten?"

Die Autoren sagen, dass es natürlich Gründe für die Proteste gäbe, wie mangelhafte Demokratie und  ungerechte Wirtschaft, dass andererseits aber Beijing an das Ganze denken muss, an ökonomisches Wachstum und die Menschen aus der Armut herausführen, "etwas, was China bemerkenswert gut gemacht hat".

Sie geben zu bedenken, dass Konflikte zwischen Hongkong und Beijing allein den USA nutzen würden und keineswegs der Wirtschaft Hongkongs, die von China abhängig ist. Das haben bereits viele Demonstranten eingesehen, die nun beginnen, sich von den US-Freunden zu distanzieren. Aber es geht um mehr, wie die Autoren schreiben. Die Leute in Hongkong und der Regierung müssen weitergehen, und den US-Einfluss beseitigen.

Ein lesenswerter Artikel, ohne die üblichen neu aufgetischten Lügen vom Beijing-Massaker. Und außerdem habe ich in der Internetz-Zeitung noch einen Artikel mit einer umfangreichen Liste aller US-gesteuerten pseudo-NGOs gefunden. Siehe hier.

Quelle

ARGENTINIEN

'David Cameron And Cristina Fernandez De Kirchner:
Diverging Voices On Terror And Extremism In The Modern World'

5. Oktober 2014

Colin Todhunter vergleicht die zwei Reden, die von der argentinischen Präsidentin und dem britischen Premier vor der UNO gehalten wurden. Die Argentinierin Christina Fernandez de Kirchner nahm kein Blatt vor den Mund: "Jene, die heute die ISIS bilden ... wurden zuvor als Freiheitskämpfer betrachtet, die in Syrien gegen die Regierung von al Assad kämpften ... Die Großmächte ändern zu leicht das Konzept Freund-Feind oder Terrorist-Nicht-Terrorist." In einem Video sagte Christina Kirchner außerdem: "Die USA könnten meine Regierung stürzen wollen ... Wenn mir etwas geschieht, schaut nicht in den Nahen Osten, sondern nach Norden."

Sie attackierte auch die Hedgefonds, die mit Hilfe amerikanischer Gerichte Argentinien in den Bankrott stoßen wollen, und meinte, dass auch innerhalb ihres Landes vor allem von Seiten der Wirtschaft Komplotte gegen sie geschmiedet werden.
Colin Todhunter nennt ihre Rede "einen Hauch frischer Luft", weil sie Alternativen zu dem US-Unilateralismus und den institutionalisierten ökonomischen Ungerechtigkeiten nannte, während Camerons Rede aus abgestandenen Plattitüden und dem üblichen Geschwafel bestand.

Allerdings hat er eine ganz neue Note angeschlagen: Nach der gängigen Ausmalung der ISIS als 'Schrecken der Welt' ging er dazu über, 'nicht-gewalttätige Extremisten' wie etwa die 'Truth'-Gemeinde in den USA (allein in New York haben 100 000 Menschen eine neue unparteiische Untersuchung der Vorgänge am 9.11. gefordert), und 'Konspirationstheoretiker', die andere Märchen nicht glauben, mit der ISIS auf dieselbe Stufe zu stellen. Ganz neu ist das zwar nicht, da es in den USA schon längst gang und gäbe ist, etwa Leute, die Spenden für Kranke und Kinder in ihren Heimatländern sammeln, für Jahrzehnte hinter Gitter gesteckt werden.


AFRIKA
EBOLA: EIN BRAVO AUF DIE WESTLER


Jean-Marc Dupuis, dessen Artikel zu Ebola von verschiedenen Seiten scharf angegriffen wurden, hat sich erneut zu Wort gemeldet. Er verweist auf einen Bericht der Weltbank, der einen scharfen ökonomischen Rückgang für Westafrika schon am 17. September vorhersagte, nicht auf Grund des Ebola Virus, sondern wegen der irrsinnigen Medienkampagne, die an Paranoia grenzte, und die von den westlichen Medien orchestriert wurde. In ihrem Gefolge gab es bereits einen Produktions-und Steuer-Rückgang, Inflation und zunehmende Armut und die Zunahme der Ebola-Fälle  wegen der Quarantäne-Maßnahmen. Es sind genau die Bereiche, vor denen Dupuis von Anfang an gewarnt hatte.

Vor allem durch die geringere landwirtschaftliche Produktion stehen für die Kranken noch weniger frische Gemüse und Früchte zur Verfügung, während gleichzeitig in Europa wegen der Sanktionen Früchte und Gemüse vernichtet werden! So sieht unsere großartige kapitalistische und globalisierte Weltordnung aus.

Glen Barry haut mit seinem Artikel 'Ebola: A Symptom Of  Ecological and Social Collapse' (Ein Symptom von ökologischem und sozialem Kollaps) in dieselbe Kerbe. Er schreibt: "Die Ebola-Epidemie ist das Ergebnis eines breiten ökologischen und sozialen Kollaps durch den Verlust an Regenwäldern, Über-Bevölkerung, Armut und Krieg. Diese verhütbare Tragödie für Umwelt und die Menschheit demonstriert das Ausmaß, in dem die Welt dramatisch den falschen Weg einschlug."

Aber es gibt noch einen Aspekt, der so gut wie völlig unbeachtet bleibt. Der wird von Niles Williamson aufgegriffen in 'US Exploiting West Africa Ebola Outbreak To Establish Military Foothold' (Die USA nutzt den Ebola-Ausbruch in Westafrika aus, um einen militärischen Fuß in die Tür zu bringen). Um ihre 3200 Soldaten nach Westafrika zu bringen, rechnet man für die nächsten 6 Monate mit Kosten von 1 Milliarde Dollar, während Washington für die Behandlung der Kranken mal eben 111 Mill. $ bereitstellte.

Liberia ist übrigens das einzige afrikanische Land, das Interesse daran zeigte, das AFRICOM-Kommando aufzunehmen und nun ergibt sich für die USA die goldene Gelegenheit, eine ständige Basis im Lande einzurichten.

Im übrigen gibt es im Netz auch eine Karte (ich habe sie leider nicht gespeichert), auf der die neu entdeckten Ölvorkommen in Westafrika und vor der Küste verzeichnet sind. Und - rein zufällig natürlich -  liegen die genau dort, wo bisher die größte Anzahl von Ebola-Fällen auftrat. Irgendwo in Deutschland gibt es den schönen Spruch, wenn von reichen Leuten die Rede ist: Der Teufel scheißt immer auf denselben Haufen.

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